Donnerstag, 17. Dezember 2009

lieber lesen

neu im kino: "wo die wilden kerle wohnen". die presse jubelt, sogar das feuilleton. zu recht wahrscheinlich, denn dieser film disneyfiziert anscheinend nicht. schön.

ich werde ihn mir trotzdem nicht anschauen. weil ich mir die bilder, die ich seit jahren in meinem kopf spazieren trage, angeregt natürlich von maurice sendaks wunderbarem buch nicht durch diesen film zerstören lassen will. das gilt ebenso für die stimmen, die ich den wilden kerlen und max gegeben habe – auch sie verschwinden und machen Platz für die ewig gleichen synchronstimmen ("mit den stimmen von otto waalkes, bully herbig und bastian pastewka", würg).

und diese zerstörung vollzieht sich immer, sobald literatur verfilmt wird. völlig egal natürlich, ob der roman/die kurzgeschichte/egal was werkgetreu umgesetzt wurde oder auch besonders frei.

also: lieber lesen. und: es gibt auch filme, die keine leseerlebnisse zunichte machen.

kleine anmerkung noch: finde es sehr amüsant, dass all die kritiker, die den film so über den grünen klee loben, irgendwie nicht kapieren, dass der streifen nicht auf sendaks kinderbuch, sondern auf einem roman beruht, den dave eggers nach absprache mit sendak verfasst hat, vor gar nicht allzu langer zeit und bereits mit der absicht, daraus einen film zu machen...

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