während ich lese, klappert es neben mir. die liebste hat zwei holznadeln in den händen, manchmal auch nur eine lange aus plastik. die lässt sich biegen und hat an beiden enden eine spitze. auf den nadeln sammelt sich rasend schnell wunderbar die wolle, die eben noch als knäuel unförmig als ewig langer faden neben ihr im körbchen lag.
in windeseile hat sie einen strickjackenärmel oder eine kapuze gestrickt, manchmal mit beeindruckenden mustern, nimmt maschen ab bzw. auf oder so. und ich? ich hocke mit offenem mund da, wie der ochs vorm berge, staune. stricken – für mich ein absolutes faszinosum, zauberei, ein rätsel, ein mysterium. wer kam bloß auf die idee, fäden zu spinnen und dann daraus einen pullover, eine strickjacke, socken oder auch mützen zu fabrizieren? eine frau, ganz sicher, kein mann.
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